30 Platten in 30 Tagen aus 2 Sammlungen aus einem Haushalt, Tag 14: Nichts, Debütalbum

A Challenge: 30 Platten in 30 Tagen/30 records in 30 days, Nichts Debütalbum

30 Platten in 30 Tagen geht in die vierzehnte Runde. Lieber Gott ich wünsch mir so meine Stimme im Radio. In den Charts Nummer Vier, alle sind so nett zu mir.

Diese ersten Zeilen aus dem ersten Lied auf der A-Seite dieser LP haben mich nicht nur durch meine Jugend begleitet, sondern auch bis in die Jetztzeit hinein. O. k., böse Zungen werden behaupten es ist punkiges Tralala, Neue Deutsche Welle eben. Teilweise sind die Texte zum Schießen, teilweise blitzt sogar etwas Tiefgang durch. Im Gegensatz zu Alien Sex Fiend ist es einfach-seichter Deutschpunk mit einem anständigen Schuss infantilen Blödsinn.

Wahrscheinlich liebe ich deswegen diese LP. Nicht nur, dass sie mein kindliches Gemüt anspricht, sondern auch weil so viele Erinnerungen mit den Liedern verbunden sind. Ich habe die letzten eineinhalb Dekaden nach ihr gesucht, aber sie ist weder als CD noch als legaler elektronischer Download zu haben. 2020 habe ich sie wieder gekauft, nach über 30 Jahren wieder eine echte Vinylplatte. Bei einem Freund digitalisiert und seither gehegt, gepflegt und gehutscht.

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30 Platten in 30 Tagen aus 2 Sammlungen aus einem Haushalt, Tag 13: Alien Sex Fiend, Acid Bath

30 Platten in 30 Tagen / 30 records in 30 days. Alien Sex Fiend, Acid Bath

30 Platten in 30 Tagen geht in die dreizehnte Runde. A trip to the moon or goodbye and smoke your bones?

ASF waren von Anfang an eine ziemlich schräge Truppe mit einem ausgeprägten morbiden Humor. Vielleicht waren sie aber einfach nur kreativ? Oder durchgeknallt? Auf jeden Fall haben sie es geschafft, mehrere verschiedene Welten miteinander zu verbinden: Punk, synthesizerlastige, experimentelle Musikrichtungen, darstellende Kunst (die Plattencover wurden von Nik Fiend in der Regel selber gestaltet) und eine skurrile Bühnenperformance. Und genau das hat mir von Anfang an imponiert. Für mich ist die Band ein Meilenstein in der Musikgeschichte, fast schon künstlerische Avantgarde.

Ein kommerzieller Erfolg in der Breite war ihnen von Anfang an verwehrt, dazu waren sie einfach zu extrem, zu exaltiert und auch zu destruktiv. Wer Lust und Laune hat, kann er mal die verschiedenen Texte studieren, hier ein typisches Beispiel aus dem Track „breakdown and cry“: „Breakdown is on it’s way. Breakdown in the month of May. Breakdown and cry, lay down and die. Goodbye, goodbye.“ Nicht jedermanns Humor, aber was soll’s. Wenn ich so über die aktuelle Situation nachdenke, dann könnte die Hymne für Online-Vorlesungen der Track „My brain is in the cupboard, above the kitchen sink werden“. Nun kann sich jeder denken was er will :).

Ich feier ASF immer noch und habe mir deswegen sukzessive einige CDs und viele elektronische Downloads beschafft.

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30 Platten in 30 Tagen aus 2 Sammlungen aus einem Haushalt, Tag 10: The Damned, Debütalbum

A Challenge: 30 Platten in 30 Tagen/30 records in 30 days: Damned, Debut Album

30 Platten in 30 Tagen geht in die zehnte Runde. Mein Fanclub wartet auf neue Rosen.

Ich kann mich noch sehr gut an den Moment erinnern, als ich in unserem öden Supermarkt in der öden Plattenecke auf einmal auf dieses abgefahrene Plattencover stieß. Nach dem genauen Studium der Rückseite war mir klar, dass ich dieses gute Stück unbedingt haben muss. Obwohl mit jeder Platte ungefähr 1/5 meines Taschengeldes weg war, ging ich das Risiko ein und kaufte sie, ohne vorher reingehört zu haben.

Daheim auf den Plattenspieler geschmissen, Bauklötze gestaunt (bzw. gehört) und eine radikale musikalische Zeitenwende eingeläutet. Vor dem Kauf war ich noch mit langen Haaren (wehe einer lacht) unterwegs und hörte vor allem Reggae. Danach änderte sich ziemlich alles: die Haare kurz geschoren, die 50er-Jahre-Schuhe (spitz und hässlich) meines Vaters ausgepackt und meiner Mutter alle Sicherheitsnadeln geklaut. Hurra, ich war ein Punk! Mich faszinierte einfach damals die Möglichkeit, trotz fehlendem Können so etwas ähnliches wie Musik zu produzieren.

Dieser radikalen Wende fielen leider auch einige meiner Platten zum Opfer, zum Beispiel die „Babylon by Bus“ von Bob Marley, die „Joe’s Garage“ und die „Live in New York“ von Frank Zappa. Als echter Punk hatte man selbstverständlich solche Platten nicht in der Sammlung. Ein Jahrzehnt später hat es mir leid getan, aber inzwischen besitze ich sie wieder als CD oder als Download.

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30 Platten in 30 Tagen aus 2 Sammlungen aus einem Haushalt, Tag 9: Simple Minds, Sister Feelings Call

30 Platten in 30 Tagen/30 records in 30 days: Simple Minds, Sister Feelings Call

30 Platten in 30 Tagen geht in die neunte Runde. Lass uns große Versprechen, große Städte und große Nationen mit einem Klangteppich zudecken.

Machen wir’s heute auch wieder kurz, knapp und knackig. Nachdem Klaus Schulze mit seinen sphärischen Synthesizerklängen den ersten Funken gezündet hat, fing ich mit zwei Bands so richtig Feuer, eine davon waren die Simple Minds. Ich war lange am überlegen ob ich nicht die „Sons and Fascination“ in die 30 Tage hineinnehmen sollte, habe mich aber doch für die „Sister Feelings Call“ entschieden. Warum? Diese Platte ist aus einem unerfindlichen Grund untrennbar mit einem meiner Lieblingsfilme verbunden, Alien. Meiner Meinung nach hätten die zwei folgenden Lieder perfekt zur Atmosphäre des Films gepasst: Theme for great cities und 20th century promised land.

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30 Platten in 30 Tagen aus 2 Sammlungen aus einem Haushalt, Tag 8: Roxy Music, Greatest Hits

A Challenge: 30 Platten in 30 Tagen/30 records in 30 days, Roxy Music Greatest Hits

30 Platten in 30 Tagen geht in die achte Runde. Lass uns an den Strandsky gehen.

Kurz, knapp, knackig, Roxy Music ist einfach cool. Den Einstieg macht Love is the Drug mit einem herrlichen Basslauf. Mit den Krachern „All I want is you“ , „Virginia Plain“, „Pyjamarama“, „Do the Strand“, „Mother of Pearl“ führt einen die LP durch die ganzen älteren Stücke. Ein herrlicher Überblick über die wirklich spannenden und interessanten Zeiten der Band.

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30 Platten in 30 Tagen aus 2 Sammlungen aus einem Haushalt, Tag 7: das Debütalbum von Alannah Myles

A Challenge: 30 Platten in 30 Tagen/30 records in 30 days, Allanah Miles, Debut Album

30 Platten in 30 Tagen geht in die siebte Runde, mit samtigen Küssen und viel Liebe.

Hier kommt mein musikalisches Coming-out, Teil 4: das von Alannah Myles. Ja, jedes Mal, wenn ich mir diese Platte ansehe, bin ich selber überrascht dass mir so etwas gefällt. Ich habe mir das Debütalbum wahrscheinlich 1990 zeitgleich mit meiner Stereoanlage (großer Verstärker, große Boxen, glasklarer Sound, mächtiger Wumms) zugelegt. Ich hatte meine erste richtige Wohnung in Giesing und gerade mal ca. ein dreiviertel Jahr arbeiten hinter mir.

Meine Wohnung heizte sich duch die großen Fensterflächen ziemlich schnell auf und wurde im Sommer schnell zu einer 1,5 Zimmer-Sauna. Dazu passte perfekt der rockige Sound, der für mich eine vinylgepresste, flimmernde, drückende Hitze verkörpert.

Ganz besonders Black Velvet erinnert mich an die Tage, an denen ich klatschnass auf meinem Balkon saß und das Leben in vollen Zügen genoss. Träge und glücklich. Das Studium war zu Ende. Diplomarbeit, Examen und den ganzen anderen Kram aus dem Studium hatte ich schon angefangen zu vergessen und die Doktorarbeit war noch ganz weit weg.

Eine herrliche Zeit und die Künstlerin ist seither mit ihrem Sound untrennbar genau mit der gerade eben beschriebenen Stimmung verbunden. Dies ist mir witzigerweise erst letztes Jahr im Sommer wieder eingefallen, was dazu führte, dass ich mir relativ schnell dieses Debütalbum als digitalen Download wiederbeschaffte.

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30 Platten in 30 Tagen aus 2 Sammlungen aus einem Haushalt, Tag 6: das Debütalbum der Dire Straits

A Challenge: 30 Platten in 30 Tagen/30 records in 30 days Dire Straits, Debut Album

30 Platten in 30 Tagen geht in die sechste Runde, mit den swingenden Sultaninen aus dem wilden Westen.

Hier kommt mein musikalisches Coming-out, Teil 3: das Debütalbum der Dire Straits. Mit dieser Platte reise ich dann schon ganz weit in meiner Jugend zurück. Ein Freund von mir tauchte eines Tages mit ihr auf und wollte unbedingt, dass wir sie sofort gemeinsam anhören. So begeistert war er von ihr. Es war auch auf meiner Seite eine musikalische Liebe auf den ersten Blick und sie begleitete uns beide durch sehr viele, sehr lange Nächte, in denen wir über Gott und die Welt redeten. Im Hintergrund lief dann mindestens einmal pro Nacht diese Platte.

Somit ist sie immer eine musikalische Erinnerung an diese Phase meiner Jugend. Es gibt für mich auf der LP keinen Favoriten, sie ist einfach als Ganzes hervorragend. Meiner Meinung nach haben die Dire Straits in den folgenden Alben leider nicht mehr diese unverbrauchte Frische und musikalische Lässigkeit musikalisch umsetzten können. Ein einzigartiges Werk eben.

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30 Platten in 30 Tagen aus 2 Sammlungen aus einem Haushalt, Tag 5: das Debütalbum von Madonna

A Challenge: 30 Platten in 30 Tagen/30 records in 30 days, Madonna Debut Album

30 Platten in 30 Tagen geht in die fünfte Runde, mit Ferien auf einem glücklichen Stern.

Hier kommt mein musikalisches Coming-out, Teil 2. Ja, Ich stehe zu Madonna. Als ich letztes Wochenende angefangen habe, die 30 Platten für meine Challenge herauszusuchen, war mir klar, dass das Debütalbum der Künstlerin auf jeden Fall in diese Sammlung gehört. Warum? Die ganze Platte war für mich die musikalische Erinnerung ans Abitur. Außerdem haben mein bester Freund und ich sie bis zum abwinken gehört.

Umso überraschter war ich, als ich feststellen musste, dass sie erst ein Jahr nach meinem Abitur auf den Markt gekommen ist. Mist, jetzt habe ich über mehr als 3 Jahrzehnte hinweg Blödsinn erzählt. Aufgefallen ist mir dieser Irrtum als ich letzten Samstag versucht habe, die Platten in eine chronologische Reihenfolge zu bringen.

Seitdem bin ich verzweifelt am überlegen, was denn nun wirklich meine Abitur-Hymne war. Ich habe mir die ganzen Charts angesehen und gehe seither meinem Freundeskreis mit der Frage auf die Nerven „kannst du dich noch an 1982 erinnern …“. Im Verlaufe der letzten Woche hat sich ein heißer Kandidat herauskristallisiert, Tainted Love von Soft Cell. Aber dieser Track kam schon 1981 auf den Markt. Tja, ich werde wohl noch eine Weile suchen dürfen. Für Vorschläge bin ich dankbar.

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30 Platten in 30 Tagen aus 2 Sammlungen aus einem Haushalt, Tag 4: 4 von Foreigner

30 Platten in 30 Tagen/ 30 days, 30 vinyls, Tag 4: Foreigner 4

30 Platten in 30 Tagen geht in die vierte Runde, mit Helden die dringend eine Frau in Schwarz treffen müssen.

Hier kommt mein musikalisches Coming-out, Teil 1. Ja, so etwas habe ich auch mal gehört und ich verbinde eine ganz eine spannende Geschichte mit dieser Platte. Auf ihr gibt es 2 richtige Kracher (Juke Box Hero, Urgent), die ich zusammen mit meinem besten Freund damals rauf und runter gehört habe.

Ganz durch Zufall kamen wir mit 2 Klassenkameradinnen ins Gespräch, und zu unserer Überraschung waren die beiden auch Foreigner-Fans und feierten die Platte wie wir. Ein paar Stunden später kamen wir dann auf die Idee, gemeinsam nach München zu fahren, um die Gruppe live zu erleben. Zu unserer Überraschung bekamen wir noch Karten und obendrein eine Übernachtungsmöglichkeit bei Bekannten.

Das Konzert war ein voller Erfolg und wir feierten noch ziemlich lange in die Nacht hinein. Am nächsten Tag waren wir dann nicht so ganz auf der Höhe. Aber nachdem einer von uns den Rest erinnerte, dass wir ja an diesem Tag am Spätnachmittag eine Kunst-Klausur schreiben werden, war die Müdigkeit wie weggeblasen. Gelernt haben wir auf dem Weg von München ins Allgäu zurück und wir kamen 10 Minuten vor Unterrichtsbeginn etwas gestresst wieder in Füssen an. Ich werde die Momente nie vergessen, in denen wir uns gegenseitig die Charakteristika verschiedener Baustile um die Ohren warfen und die Panik während der Heimfahrt sukzessive größer wurde. Trotzdem schafften wir die Klausur mit guten Noten.

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30 Platten in 30 Tagen aus 2 Sammlungen aus einem Haushalt, Tag 3: Incantations von Mike Oldfield

30 Tage, 30 Platten / 30 days, 30 vinyls day 3: Mike Oldfield, Incantations

30 Platten in 30 Tagen geht in die dritte Runde, diesmal mit düdeldideldü, ping, dum, dum und wieder düdeldideldü.

Bitte nicht falsch verstehen, dieser Einstieg ist nicht negativ gemeint. Ich wollte nur zusammenfassen, was die Essenz der ganzen Platte ist. Das Doppelalbum zeichnet sich durch mittelalterlich anmutende Melodien, eine abwechslungsreiche Instrumentierung und ein komplexes Arrangement aus. Überwältigend.

Das 4. Studioalbum des Musikers Mike Oldfield gehört zu meiner Kategorie „Platten zum Meditieren und Reflektieren“. Eine Platte für die ruhigen Momente, als Ergänzung zu einem guten Buch oder schlicht und einfach als Trigger zum Nachdenken und Sinnieren. Später habe ich mir dann noch die Tubular Bells und die Ommadawn gekauft. Und nach wie vor ist Mike Oldfield für mich die ideale musikalische Ergänzung für die ruhigen Momente des Lebens.

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