30 Platten in 30 Tagen aus 2 Sammlungen aus einem Haushalt, Tag 10: The Damned, Debütalbum

A Challenge: 30 Platten in 30 Tagen/30 records in 30 days: Damned, Debut Album

30 Platten in 30 Tagen geht in die zehnte Runde. Mein Fanclub wartet auf neue Rosen.

Ich kann mich noch sehr gut an den Moment erinnern, als ich in unserem öden Supermarkt in der öden Plattenecke auf einmal auf dieses abgefahrene Plattencover stieß. Nach dem genauen Studium der Rückseite war mir klar, dass ich dieses gute Stück unbedingt haben muss. Obwohl mit jeder Platte ungefähr 1/5 meines Taschengeldes weg war, ging ich das Risiko ein und kaufte sie, ohne vorher reingehört zu haben.

Daheim auf den Plattenspieler geschmissen, Bauklötze gestaunt (bzw. gehört) und eine radikale musikalische Zeitenwende eingeläutet. Vor dem Kauf war ich noch mit langen Haaren (wehe einer lacht) unterwegs und hörte vor allem Reggae. Danach änderte sich ziemlich alles: die Haare kurz geschoren, die 50er-Jahre-Schuhe (spitz und hässlich) meines Vaters ausgepackt und meiner Mutter alle Sicherheitsnadeln geklaut. Hurra, ich war ein Punk! Mich faszinierte einfach damals die Möglichkeit, trotz fehlendem Können so etwas ähnliches wie Musik zu produzieren.

Dieser radikalen Wende fielen leider auch einige meiner Platten zum Opfer, zum Beispiel die „Babylon by Bus“ von Bob Marley, die „Joe’s Garage“ und die „Live in New York“ von Frank Zappa. Als echter Punk hatte man selbstverständlich solche Platten nicht in der Sammlung. Ein Jahrzehnt später hat es mir leid getan, aber inzwischen besitze ich sie wieder als CD oder als Download.

Stay tuned