30 Platten in 30 Tagen aus 2 Sammlungen aus einem Haushalt, Tag 3: Incantations von Mike Oldfield

30 Tage, 30 Platten / 30 days, 30 vinyls day 3: Mike Oldfield, Incantations

30 Platten in 30 Tagen geht in die dritte Runde, diesmal mit düdeldideldü, ping, dum, dum und wieder düdeldideldü.

Bitte nicht falsch verstehen, dieser Einstieg ist nicht negativ gemeint. Ich wollte nur zusammenfassen, was die Essenz der ganzen Platte ist. Das Doppelalbum zeichnet sich durch mittelalterlich anmutende Melodien, eine abwechslungsreiche Instrumentierung und ein komplexes Arrangement aus. Überwältigend.

Das 4. Studioalbum des Musikers Mike Oldfield gehört zu meiner Kategorie „Platten zum Meditieren und Reflektieren“. Eine Platte für die ruhigen Momente, als Ergänzung zu einem guten Buch oder schlicht und einfach als Trigger zum Nachdenken und Sinnieren. Später habe ich mir dann noch die Tubular Bells und die Ommadawn gekauft. Und nach wie vor ist Mike Oldfield für mich die ideale musikalische Ergänzung für die ruhigen Momente des Lebens.

Stay tuned

30 Platten in 30 Tagen aus 2 Sammlungen aus einem Haushalt, Tag 2: Genesis Live (1973)

30 Platten in 30 Tagen. Tag 2: Genesis.

30 Platten in 30 Tagen geht in die zweite Runde, diesmal mit Messern, Riesen und einem Rausschmiss.

Diesmal kurz und knapp. Die Kombination Peter Gabriel und Genesis ist und bleibt für mich eines der musikalischen Highlights schlechthin. Ich habe nur eine einzige LP, aber den Rest – bis auf Trespass – in digitaler Form im Verlaufe der letzten Jahre gekauft. Musikalisch bin ich Genesis nach dem Weggang von Peter Gabriel untreu geworden, denn der Weichspülersound von Phil Collins ist mir sukzessive auf den Zeiger gegangen. Peter Gabriel dagegen bin ich musikalisch treu geblieben, allerdings nur in Form von CDs bzw. elektronischen Downloads.

Stay tuned

30 Platten in 30 Tagen aus 2 Sammlungen aus einem Haushalt, Tag 1: Timewind von Klaus Schulze

30 Platten in 30 Tagen, Tag 1 timewind by klaus schulze

30 Platten in 30 Tagen geht in die erste Runde, mit Synthesizerzwitschern, rosa Rauschen, Arpeggien, etc. hin und wieder zurück.

Die meditativen Klänge des Klaus Schulze haben mich durch meine ganze Jugend begleitet. Manchmal waren diese Klänge so meditativ, dass ich spontan eingeschlafen bin. Nicht weil die Musik schlecht ist, sondern weil sie angenehm beruhigend ist. Darüber hinaus stärkt diese LP das musikalische Durchhaltevermögen eines Durchschnittshörers, denn beide Tracks sind zusammen 50 Minuten lang. Da ist dann schon mal ein Aussetzer in der Konzentration möglich. Ich habe diese LP zwar schon einmal in meinem Blog gelobt und hätte in meiner Plattensammlung auch noch zwei andere von Klaus Schulze gehabt, aber für mich ist sie nach wie vor das Highlight des Künstlers. Und sie hat mich auf die elektronische Seite der Musik gezogen. Schluss für heute, jetzt höre ich mir Klaus Schulze an.

Stay tuned

30 Platten in 30 Tagen aus 2 Sammlungen aus einem Haushalt.

30 Platten in 30 Tagen aus zwei Sammlungen aus einem Haushalt.
30 Days, 30 vinyls out of two collections out of one houshold

Normalerweise stehe ich solchen Challenges sehr kritisch gegenüber, aber über diese Nominierung habe ich mich richtig gefreut. 1. es hat etwas mit Musik zu tun und 2. ich kann wieder in meiner musikalischen Vergangenheit stöbern. Am Anfang dachte ich, dass dies eine relativ einfache Sache wird. In den Keller gehen, kurz die Sammlung sichten und die interessantesten Stücke in den nächsten 30 Tagen vorstellen. Am Samstag – nach der Nominierung – bin ich in den Keller verschwunden und wurde erst gestern Abend wieder gesichtet. Ausgehungert und dem verdursten nahe. War doch nicht so einfach. Denn manche Platten finde ich jetzt schlicht und einfach grausam, andere Platten haben mir zwar früher einmal gefallen, aber jetzt ordne ich sie unter die Kategorie belangloses, musikalisches Blablabla ein.

Interessant war für mich, was ich alles wiedergefunden habe, denn meine Platten stehen seit dem Umzug von Forchheim nach Deggendorf (2000) im Keller. Ich habe letztes Jahr im Oktober 2 meiner Lieblingsstücke zu einem Freund mitgenommen, um sie mithilfe seiner Anlage zu digitalisieren. Die sind selbstverständlich auch mit dabei. Interessant war auch, dass ich manche Künstler im Verlaufe der Jahre vollkommen vergessen habe und beim Anhören auf iTunes (Plattenspieler habe ich keinen mehr) feststellte, dass die ja noch richtig gut sind. Damit wird Apple wieder etwas Umsatz machen. Genug der Einleitung. Morgen geht es los, mit einer meiner ältesten Platten.

Stay tuned.

Mein Musikalischer Meilenstein: Human League

Kommen wir heute zu einem weiteren, wichtigen Meilenstein meines Musik-Universums, zum Debütalbum „Reproduction“ der britischen Band Human League. Kennt heute fast keiner mehr. Die Band selber wird vollkommen verschiedenen Genres zugeordnet: angefangen bei Synthie-Pop, über Elektropop bis hin zu Post-Punk. Eine beeindruckende Vielfalt, ich persönlich würde sie als einen der Urgroßväter der elektronischen Tanzmusik bezeichnen. 

Auf der LP finden sich die tanzbaren Kracher „Blind Youth“ und „Empire State Human“ neben eher experimentellen Tracks. In den beiden erstgenannten sind zwei wichtige Elemente moderner Tanzmusik vorhanden: sparsame Synthesizer-Sequenzen, ein monotoner Rhythmus. Einfach genial. Bis zu diesem Zeitpunkt war für mich synthesizerbasierte Musiknicht mit tanzbarer Musik. Diese gab es damals nur in Form der Disco-Musik.

Ich habe die Platte im Jahre 1979 im damals größten Plattengeschäft Münchens (eine Filiale der WOM-World of Music; gibt es auch schon lange nicht mehr) entdeckt. Ich war auf einer Klassenfahrt und im Regelfalle durften wir nach dem üblichen kulturellen Programm in die Innenstadt zum shoppen gehen. Mich zog es grundsätzlich in das oben genannte Plattengeschäft, denn das Angebot in meiner Heimatstadt Füssen war (übertrieben formuliert) überschaubar. Wenn man etwas bestellen wollte, dann dauerte es mindestens 3-4 Wochen und obendrein kosteten die Platten ein Schweinegeld.

Vielleicht erinnere ich mich deswegen so gut an die Kombination der Klassenfahrt und den Kauf dieses Albums, weil dies ein ganz besonderes Erlebnis war. Heute gehe ich auf iTunes oder Amazon Music, lege ein ganzes Album oder nur einzelne Tracks in den Einkaufskorb, bezahle das ganze und ein paar Sekunden später liegt es auf meinem Rechner. Ein besonderes Erlebnis ist dies nicht, ganz im Gegensatz zu damals.
Verlinkt habe ich „Empire State Human“, vor allem wegen der netten Anmoderation. Viel Spaß beim Anhören.

Mehr zu diesem Thema…

Alien Sex Fiend oder wie man Punk und Elektronik verheiratet

Nach Human League kam lange kein elektronischer Meilenstein mehr. O.k., es gab einige Neue Deutsche Welle/New Wave Bands, die mich begeistert haben, aber rückblickend einen musikalischen AHA-Effekt hatte ich erst wieder mit der britischen Band Alien Sex Fiend. Eine ganz verwegene Kombination aus Punk, Synthesizersounds und Drumcomputer. Vor allem die düsteren Texte hatten es mir angetan, hier ein Auschnitt:

*Breakdown is on it’s way* 
*Breakdown in a month or a day* 
*Breakdown and cry, lay down and die* 
*Goodbye, goodbye.*

Irgendwie war es damals richtig cool, diese destruktiven Texte mit Begeisterung auswendig zu lernen und als ihn als Kontrapunkt zur ganzen, heilen Popper-Welt setzen. Ich kann Sie immer noch und der Song („Breakdown and Cry“) ist immer noch einer meiner absoluten Favoriten. Aber der absolute Knaller auf der LP war „E.S.T. Trip to the Moon“. 1984 war dieser Track ziemlich lange in den britischen Independent Charts vertreten und ich feier ihn bis heute. Viel Spaß beim Anhören.

Mehr Musikgeschichten…

Musikgeschichten – Pink Floyd

Pink Floyd Picture/Bild

Soweit ich mich erinnern kann, entfachte die Gruppe Pink Floyd meine Begeisterung für elektronische Musik. Jedenfalls kann ich mich nicht mehr daran erinnern, vorher mich mit dieser Musikrichtung beschäftigt zu haben.

Was vorher war, ist jetzt – auch mit dem genügenden Abstand – einfach nur peinlich. Wenn ich vor dem Fernseher sass und mit meinem Kassettenrecorder die Kracher aus Ilia Richters Show „Disco“ aufnahm. Mit dem Mikro, in ganz besonders bescheidener Qualität.
Besondere ärgerlich waren die Störungen durch meine Geschwister, die oft lärmend in die Aufnahme reinplatzten. Wieder mal vergebens, wieder mal warten bis zur nächsten Chance. Heute kaum mehr vorstellbar.

Zurück zur elektronischen Musik. Ich glaube, dass der erste bewusste Kontakt mit dem Genre der Musikfilm „Pink Floyd in Pompeji“ war. Er begeisterte mich nicht nur für die Band, sondern für die ganze Musikrichtung. Die Atmosphäre in diesem Film ist faszinierend, die Ruinen von Pompeji im Hintergrund, die Band davor. Wow, nach diesem Film wusste ich: das wird meine Musik. Mein erklärter Favorit war und ist der Track „One of these days“. Am Anfang das Rauschen, dann der Bass. Dazwischen immer wieder die Synthesizerakkorde und die HiHats. In der Mitte die Gitarre, der Break mit dem Kernsatz „One of these days, I will cut you into little pieces.“ Und dann ab ins Finale mit dem Gitarrensolo. BAMM. Ein erster und grandioser Meilenstein in Richtung elektronische Musik überhaupt. Viel Spass beim Anhören.

Mehr Musikgeschichten…