Alles begann im November 2015.
Für eine Veranstaltung mit dem Namen „Tante Techno’s Tanztee“ entwickelte ich eine Geschichte rund um ein Roboterwesen, welches auf der Erde strandet und den Techno entdeckt. Noch eine Runde mehr nachgedacht und aus diesem Roboterwesen wurde die Figur der Tante Techno. Ein intelligenter Roboter, der aufgrund eines Softwarefehlers eine Persönlichkeit entwickelt und sich gegen die rigiden Fesseln eines gefühlskalten, rein auf Effizienz getrimmten Maschinenuniversums auflehnt.
Ich fand die Idee wahnsinnig sexy, dass dieses Wesen Abenteuer erlebt, Gefühle entwickelt, seinen eigenen Sinn sucht und damit in gewisser Weise menschlich wird. Ich wollte musikalische Maschinenmärchen erzählen.
In den darauffolgenden Jahren bis 2020 habe ich allerdings den Grundgedanken sehr stark modifiziert, denn Tante Techno war ein interessantes Grundkonzept, aber auf Dauer zu eng. Vielmehr ging es mir immer mehr darum, aus vollkommen verschiedenen Perspektiven das Thema Maschinen nicht nur musikalisch anzupacken, sondern auch in verschiedene Geschichten zu verpacken.
Warum Maschinen? Das rhythmische Grundgerüst (four on the floor), der harte und hämmernde Sound der Technotracks schreit gerade danach. Darüber hinaus ist Techno auch für mich ein Spiegelbild unserer Zeit, wir sind gefangen in einem Korsett von mechanistischen Regeln, unmenschlichen Effizienzstreben und müssen uns dem harten Takt einer technologiegläubigen Zivilisation unterordnen. Auf der anderen Seite sehnen wir uns nach großen Gefühlen. Genau diese beiden Eckpunkte kann man hervorragend in einem Technotrack unterbringen: über einen harten, geradlinigen Rhythmus mit einer richtig schönen, tiefen, voluminösen Bassline legt man melodische Elemente.
Viel Spaß.